„Aus dir ist ja doch noch was geworden“, freute sich spaßeshalber Helmut Dold, bekannter als „de Hämme“, darüber, dass sein ehemaliger Musikschüler Daniel Offenburger seit einer knappen Woche der neue Dirigent der Schonacher Kurkapelle ist. Für Offenburgers neue Aufgabe bot ihm Helmut Dold jedenfalls schon mal seine Hilfe an.Als Musiklehrer, erinnert sich Daniel Offenburger, war Helmut Dold ein richtig Strenger. Musik jedenfalls, das bedeutet dem gebürtigen Steinacher sehr viel. Die bietet ihm Entspannung, gibt Gelegenheit, Emotionen abzubauen und bereichert sein Leben. 1983 trat er, nach dem Vorbild seiner Geschwister, in den Musikverein Harmonie Steinach ein und erlernte das Tenorhorn, weil gerade das eben gefragt war. Später fügte er das Waldhorn und das Schlagzeug bei. Außerdem spielt er Trompete, Keyboard und Gitarre und gab im Musikunterricht sein Können weiter an seine Schüler. Seit 23 Jahren ist er Mitglieder der „Homberle Blächbänd“ und als er vor knapp zwei Jahren mit seiner Familie nach Triberg zog, versuchte er, auch in der Raumschaft wieder als Musiklehrer Fuß zu fassen und er schrieb die Musikvereine an. „Schonach hat sofort reagiert und gleich Kontakt aufgenommen“, erzählt Daniel Offenburger. Ursprünglich sollte er nach den ersten positiven Gesprächen, zum Oktober 2011 die Trompetenschüler übernehmen, fing aber dann doch gleich nach den Sommerferien mit seinen neuen Schülern an. Aktuell unterrichtet er neun Schüler an den verschiedenen Instrumenten. Im Musikverein Schonach fühlte er sich sofort wohl. „Es ist ein sympathischer, junger Haufen und sie können sich auch total für traditionelle Blasmusik begeistern“, beschreibt er seine ersten Eindrücke. Schnell stand für Daniel Offenburger fest, da wollte er auch mitspielen und beteiligte sich ab dem November 2011 an den Proben. Bei der Jahreshauptversammlung im folgenden März trat er als neu gewählter zweiter Vorsitzender die Nachfolge von Stefan King an. Bereits in seiner Steinacher Zeit sammelte er sechs Jahre lang Erfahrung als Vorsitzender und war dort auch Vize-Dirigent. Nachdem Dirigent Bertold Berberich seine Musikerkollegen von seinen Rückzugsplänen unterrichtete, begann für die Vorstandschaft die Suche nach Berberichs Nachfolger. „Das ging seinen üblichen Gang über die Blasmusikzeitungen“, so Daniel Offenburger, für die Übergangszeit bot er seine Dienste als Dirigent an. Nach und nach stellte er sich die Frage: „Warum eigentlich nur Übergang, warum eigentlich nicht tatsächlich?“. Der Dirigent ohne Taktstock und die Mitglieder der Kurkapelle vereinbarten eine Probezeit. Für beide Parteien war das die Möglichkeit, freimütig zu testen, ob diese Konstellation zukunftsfähig wäre. Letzte Woche stimmten die Mitglieder ab und wählten mit 33 von 35 Stimmen Daniel Offenburger zum neuen Dirigenten. Die Jugendkapelle bleibt weiterhin in den Dirigentenhänden von Markus Kammerer. „Da wächst ein richtig Guter heran, den ich fördern und einbinden will“, ist sich Daniel Offenburger sicher. Wie Markus Kammerer die Proben durchziehe, das beeindrucke ihn sehr. Derzeit steckt die Kurkapelle in den Vorbereitungen für das Sommerprogramm und natürlich möchte auch Dirigent Daniel Offenburger mit seinem Stil das Repertoire mitgestalten. Bekannte Melodien sollen das Spektrum der leichten, legeren Unterhaltungsmusik erweitern. Stimmungsmusik und Gute-Laune-Musik, Festzeltgäste unterhalten, darin sieht er den Sommerschwerpunkt. Das Jahreskonzert wollen die Musiker als Kirchenkonzert gestalten. „Das bringt uns auch ein wenig mehr Luft für die Arbeit über das ganze Jahr“, schätzt er. Das 175-jährige Vereinsbestehen, das der Musikverein 2014 feiern will, wirft bereits jetzt seine Schatten voraus. Auch privat dreht sich bei Daniel Offenburger alles um die Musik. Im Keller hat er sich ein kleines Tonstudio eingerichtet, in dem er schon das Jahreskonzert 2012 auf CD produzierte. Dort probiert und komponiert er nach Lust und Laune. Musikalisch kann er sich für jede Machart begeistern, „die von Hand gemacht ist“. Von Pink Floyd bis Vlado Kumpan darf jedes Genre dabei sein. Nur Techno und Rap mag er nicht. |