Viele Vereine zeigen sich nach dem dreisten Diebstahl beim Furtwanger Stadtfest solidarisch. So kommen jetzt 300 Euro sogar aus Schonach.
Wie groß war die Enttäuschung, als Diebe beim Furtwanger Stadtfest Einnahmen und Wechselgeld der Stadtkapelle raubten. Doch die Solidarität mit den Musikern war riesig. Über diese Welle der Spendenbereitschaft freuen sich die Musiker – das Geld ist dafür nicht der einzige Grund.
Der Tatort war im Hotel "Ochsen" während des Trödlermarkts: Nachts brechen Diebe ein, dringen in den Keller, stehlen dort deponierte Einnahmen und Wechselgeld der Stadtmusik. Die Enttäuschung über den Verlust war riesig. Immerhin waren es mehrere tausend Euro, die der Verein ehrenamtlich erwirtschaftete. Wie sollte es nach diesem dreisten Diebstahl weitergehen?
Doch was in den Monaten danach passierte, war beispiellos: Zahlreiche Vereine in Furtwangen riefen zu Spendenaktionen auf, um die leidgeplagten Musiker zu unterstützen. "Der Zusammenhalt war gigantisch. Darauf sind wir sehr stolz. Wir freuen uns sehr darüber", betont Volker Schwer, Vorsitzender der Stadtkapelle: "Das hat unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen." Inzwischen habe der Verein an Spenden genauso viel eingenommen, wie er für das Stadtfest ausgegeben hat: "Es ist eine Nullrunde geworden", so Schwer.
Zu den ersten Vereinen, die der Stadtkapelle unter die Arme griffen, gehörte die Narrenzunft. Nur wenige Tage nach dem Trödlermarkt richteten sie in der Alten Färbe einen Abend zugunsten der Musiker aus. Das Motto war: "Einer für alle und alle für einen." "Wir haben nicht mit so vielen Gästen gerechnet", erzählt Zunftmeister Dirk Friese. Es habe als ganz normaler Abend begonnen, letztlich musste das Färbeteam dreimal spontan Nachschub beim Metzger besorgen. Eingenommen haben die Narren in diesen wenigen Stunden 1000 Euro. Und dieses Geld haben sie mit närrischem Frohsinn nun in der Alten Färbe übergeben: Eingeschlossen war eine Spendenurkunde in zwei ineinander verschachtelten Tresoren aus Pappe. "Das war typisch Fasnet. Trotz allem darf man nicht zu lachen vergessen", so freut sich Schwer von der Furtwanger Stadtkapelle über diese humoristische Einlage der Narrenzunft zu diesem sonst ernsten Thema.
Und noch erfreulicher machte den Abend die Kapelle aus Schonach: Sie nutzte ein ohnehin angesagtes Kurkonzert als Benefizveranstaltung. Dabei kamen weitere 300 Euro zusammen. "Da waren wir komplett baff", sagt Schwer. Es sei der einzige Nicht-Furtwanger Verein, der Geld sammelte.
Nur wenige Monate nach dem schweren Verlust sind mit 1300 Euro von Narrenzunft und der Stadtkapelle Schonach immerhin die Ausgaben wieder drin. Die Mitglieder der Furtwanger Stadtkapelle sind dankbar für die große Solidarität mit ihrem Verein – und blicken nun mit einem närrischen Lachen nach vorn.